INHALT
Warum Urban Gardening so viel mehr ist als Pflanzen-Pflege
Urban Gardening (zu Deutsch: Gärtnern in der Stadt) bietet weit mehr als die Möglichkeit, eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Es ist eine Einladung, dem hektischen Alltag zu entfliehen und bei der Pflege der Pflanzen zu entspannen. Zudem können Pflanzen Schutz vor Lärm und damit mehr Ruhe in die Stadt bringen. Gleichzeitig bringt das gemeinsame Gärtnern Menschen zusammen: Viele erzählen, wie in Gemeinschafts-Gärten neue Freundschaften entstehen und Nachbarschaften lebendiger werden.
Doch auch die Natur profitiert stark: Pflanzen verbessern das Stadtklima und schaffen wertvolle Lebensräume für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten. Gleichzeitig filtern Pflanzen Stickstoff und Feinstaub aus der Luft und bieten uns mehr Frische. Stickstoff und Feinstaub sind Schadstoffe in der Luft, die unsere Gesundheit belasten können. Zudem ist Urban Gardening wichtig für die Nachhaltigkeit. Selbst angebautes Gemüse reduziert Müll durch Verpackungen, spart lange Transportwege und schont die Umwelt. Und das Beste daran? Oft reichen schon kleine Flächen wie Hinterhöfe, Hochbeete oder Balkon-Kästen, um einen großen Unterschied zu machen.
So startest du dein eigenes Urban Gardening-Projekt
Bist du neugierig geworden und möchtest loslegen, weißt aber nicht wie? Keine Sorge, der Einstieg ins Urban Gardening ist einfacher, als du denkst. Hier sind vier Dinge, die für deinen eigenen Stadtgarten wichtig sind:
1. Der richtige Ort:
Kaum eine Stadtwohnung hat einen eigenen Garten, aber das soll dich nicht vom Gärtnern abhalten. Selbst kleine Flächen bieten Platz für Pflanzen:
- Balkon und Fensterbank: Hier kannst du perfekt Kräuter, Erdbeeren oder kleinere Gemüse-Arten, wie zum Beispiel Chilis anpflanzen.
- In deiner Wohnung: Mit einem vertikalen Garten kannst du Regale oder Pflanzentaschen an Wänden nutzen und so Platz sparen.
- Dachterrassen: Frage bei deiner Hausverwaltung nach, ob Hochbeete oder Blumenkübel erlaubt sind. Die meisten unterstützen solche Projekte sogar.
- Gemeinschafts-Gärten: In fast jeder Stadt gibt es Flächen, die gemeinsam bepflanzt werden können. Informiere dich bei deiner Stadt oder bei den lokalen Vereinen. Dabei muss oft kein ganzer Gartenabteil gemietet werden, denn die kleinen Grünflächen sind meist direkt in der Stadt verteilt.
- Einen neuen Garten anpflanzen: Hast du keine passende Lösung in deiner Umgebung gefunden? Dann frage bei deinem zuständigen Grünflächen-Amt nach, ob du auf einer bestimmten Fläche einen urbanen Garten anlegen darfst. Dafür brauchst du ein erstes Konzept und die Sicherstellung, dass die Fläche regelmäßig gepflegt wird. Viele Kommunen unterstützen Urban Gardening-Projekte sogar mit Pflanzen oder Gartengeräten.
2. Die richtigen Pflanzen:
Was genau möchtest du anpflanzen? Nicht jede Pflanze wächst überall gleich gut. Deshalb solltest du Pflanzen wählen, die zu den Bedingungen deines Standorts passen:
- Hast du einen sonnigen Platz? Dann wachsen Tomaten, Paprika, Lavendel oder Rosmarin hier besonders gut, denn sie lieben die Sonne.
- Ist der Platz eher im Halbschatten? Dann setze auf Blattgemüse wie zum Beispiel Salate, Spinat oder Minze, denn sie wachsen auch bei weniger Licht.
3. Die passende Methode:
Je nach Platz und Vorlieben gibt es verschiedene Möglichkeiten in welcher Form du deinen Garten aufbaust:
- Hochbeete: Diese Option ist rückenfreundlich, platzsparend und für Balkone oder Dachterrassen geeignet. Auch werden deine Pflanzen besser vor Schnecken geschützt.
- Kübel und Töpfe: Wenn du deine Pflanzen auch mal schnell umstellen möchtest, kannst du Kübel oder Töpfe verwenden. Die Kübel kannst du entweder auf den Boden stellen oder platzsparend am Balkon-Geländer befestigen.
- Vertikale Gärten: Du hast eher wenig Platz? Dann kannst du mit Pflanzen-Wänden aus zum Beispiel Paletten oder hängenden Töpfen kleine Flächen begrünen.
4. Die richtigen Materialien:
Das richtige Material muss nicht immer neu oder teuer sein. Benutze daher recycelte oder natürliche Materialien, wenn du die Möglichkeit hast:
- Alte Holzkisten oder Europaletten eignen sich als Grundlage für deinen Garten. Verwende eventuell Pflanzenfolie oder -gefäße, falls die Holzkiste nicht dicht ist.
- Upcycling-Ideen wie hängende Blumentöpfe aus alten Gläsern sind nachhaltig und dekorativ.
Dein Beitrag gegen das Insektensterben
In den letzten Jahren gibt es immer mehr Insektensterben. Pestizide, versiegelte Flächen und Monokulturen nehmen Insekten wie Bienen und Schmetterlingen ihren Lebensraum. Pestizide sind chemische Mittel, die Pflanzen vor Schädlingen schützen, aber auch nützliche Insekten schädigen können. Versiegelte Flächen sind Böden, die mit Asphalt oder Beton bedeckt sind, sodass dort keine Pflanzen wachsen können. Monokulturen sind große Flächen, auf denen immer nur eine einzige Pflanzenart angebaut wird.
Aber nicht nur das! Viele Pflanzen, die wir im Garten anpflanzen, wie etwa Hortensien oder Geranien, sehen sehr schön aus. Sie bieten Bienen aber keinerlei Nahrung. Das zusammen hat große Folgen für die Natur und die Landwirtschaft. Viele Pflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind, um weiter wachsen und Früchte tragen zu können.
Mit deinem Stadtgarten kannst du aktiv helfen, diesen Trend umzukehren. Bienenfreundliche Pflanzen wie Schneeglöckchen, Kornblumen oder Wildrosen bieten den Insekten Nahrung und Schutz. Aber auch Kräuter wie Lavendel, Basilikum oder Rosmarin eigenen sich, um den Insekten etwas Gutes zu tun. Verzichte auf chemische Mittel und stelle an besonders heißen Tagen eine kleine Wasserstelle auf, damit auch die Insekten etwas trinken und sich abkühlen können. So leistest du auf kleinem Raum einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Insekten.
Nachhaltige Blumen: Die Slow Flower Bewegung
Urban Gardening beschränkt sich nicht nur auf Gemüse und Kräuter. Auch dekorative Blumen spielen eine wichtige Rolle.
Viele wissen nicht, dass die meisten Zierpflanzen, die wir in Blumenläden oder im Supermarkt kaufen können, aus Massenproduktionen stammen. Dabei hat es seine Gründe, wieso diese Blumen oft so lange halten: Bevor sie über weite Strecken quer durch Europa zu uns transportiert werden, werden die Blumen mit Pestiziden und Herbiziden behandelt. Diese können in die Luft, in das Wasser oder in die Nahrungskette gelangen und langfristige Auswirkungen auf die Umwelt haben. Damit haben wir zwar schöne Blumen auf dem Tisch stehen, verursachen aber auch eine ziemliche Verschmutzung.
Die Slow Flower Bewegung setzt auf nachhaltige, regionale Blumenzucht von kleinen Gärtnereien. Oder sogar von dem eigenen Garten vor der Haustür oder dem Balkon. Wer selbst Blumen zieht, unterstützt somit die umweltfreundliche Alternative und kann sich über frische, unbehandelte Blüten freuen. Und was gibt es schon Schöneres und Persönlicheres, als einen frisch geschnittenen Blumenstrauß aus dem eigenen Garten zu verschenken?
Passend dazu findest du in unserem Shop liebevoll zusammengestellte Geschenk-Sets. Mit einer Handseife zum selbst anmischen verschenkst du die perfekte Kombination aus Spaß und Pflege für deine Liebsten und sorgst für die Umwelt. Schau doch mal rein und lass dich inspirieren!
Die Zukunft des Urban Gardenings
Urban Gardening ist kein kurzzeitiger Trend, sondern eine Entwicklung, die das Leben in der Stadt für alle langfristig verändern kann. Immer mehr Initiativen und politische Maßnahmen fördern die Begrünung von Städten. Zum Beispiel durch Dachgärten, kleine Begrünungen oder vertikale Farmen. Diese Konzepte sind wichtig, um Städte grüner, lebenswerter und umweltfreundlicher zu machen.
Egal, ob du mit ein paar Kräutern auf der Fensterbank beginnst oder ein Gemeinschafts-Projekt mit der Nachbarschaft machst, jeder kleine Beitrag zählt. Urban Gardening gibt dir dabei die Möglichkeit, deine Umgebung aktiv mitzugestalten und einen positiven Einfluss auf Natur, Klima und Gemeinschaft zu nehmen.
Also, worauf wartest du? Mach den ersten Schritt!