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Warum überhaupt Wasser sparen?
Auf einem blauen Planeten, der zum Großteil von Ozeanen und Meeren bedeckt ist, gibt es mehr als genug Wasser. Das stimmt zwar – allerdings sind davon nur rund 2,5 % Süßwasser. Und wenn von Wasserknappheit gesprochen wird, ist genau von diesem Süßwasseranteil die Rede. Denn tatsächlich sind nur 0,3 % des Süßwassers für den Menschen leicht zugänglich. Die Hauptquelle der Wasserversorgung stellt nämlich Oberflächenwasser in Form von Seen und Flüssen dar.
Wie viel Wasser wir täglich direkt und indirekt verbrauchen, ist uns teilweise gar nicht bewusst, da die Verwendung von Wasser fest in unsere täglichen Routinen integriert ist und oft nebenher geschieht. Genau deshalb ist unser alltägliches Handeln aber auch ein großer Hebel, um Wasser zu sparen!
Unser direkter Wasserverbrauch: Duschen, Spülen und Co.
Wusstest du, dass ein Mensch in Deutschland täglich ungefähr 100 bis 200 Liter Wasser verbraucht?
Die Menge entsteht beispielsweise durch den Verbrauch von Wasser beim Spülen, Händewaschen, Duschen oder Wäsche waschen. Dabei haben verschiedene Faktoren Einfluss darauf, wie viel Wasser täglich gebraucht wird. Menschen in warmen und trockenen Regionen verbrauchen mehr Wasser, doch auch die individuellen Gewohnheiten beeinflussen maßgeblich wie viel Wasser verbraucht oder gespart wird.
Nur ein ganz kleiner Teil unseres Wasserverbrauchs stellt dabei unser Trinkwasserbedarf dar. Täglich nehmen wir nämlich ca. zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu uns. Zudem variiert der Wasserbrauch je nach Gericht beim Kochen.
Ein Großteil unseres Wasserverbrauchs geht für alltägliche Aktivitäten wie Duschen, Geschirrspülen, Putzen oder Wäschewaschen drauf. Dabei hängt die Wassermenge stark von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel verbrauchen ältere Geräte oft deutlich mehr Wasser als moderne, effiziente Technologien.
Im Vergleich wird hier deutlich: Ob wir uns für ein Bad oder eine Dusche entscheiden, macht einen erheblichen Unterschied. Während wir für ein Bad 150 bis 200 Liter Wasser brauchen, liegt der Wasserverbrauch einer fünfminütigen Dusche nur bei ungefähr 50 bis 100 Liter – je nach Länge der Dusche steigt der Wasserverbrauch schätzungsweise auf 10-20 Liter pro Minute. Wer also gerne ausgiebig bei voll aufgedrehtem Duschstrahl duscht, verbraucht auch hier mehr Wasser.
Es mag überraschen, aber eine Toilettenspülung kann ordentlich Wasser schlucken – bei älteren Modellen bis zu 13 Liter pro Spülgang. Neuere Spülungen sind da deutlich effizienter und sparen oft mehr als die Hälfte an Wasser ein. Auch die Entscheidung zwischen kurzer und langer Spültaste sowie die Spüldauer spielen eine entscheidende Rolle beim Wasserverbrauch.
Deinen genauen Wasserverbrauch kannst du mit Hilfe deines Wasserzählers berechnen. Dazu notierst du dir einfach den Ausgangswert deines Wasserzählers und liest nach einem bestimmten Zeitraum den aktuellen Wert ab. Die Differenz ist dein Wasserverbrauch in diesem Zeitraum. Alternativ kannst du auch Online-Tools von Wasserversorgungsunternehmen nutzen. Zum Beispiel die Wasserampel.
Unser indirekter Wasserverbrauch: virtuelles Wasser
Nicht nur die Wassermenge, mit der wir täglich direkt in Berührung kommen hat einen Einfluss darauf, wie viel Wasser wir verbrauchen. Auch indirekt verbrauchen wir jeden Tag mehrere 100 Liter an Wasser – ohne, dass wir dieses Wasser zu sehen bekommen. Die Rede ist vom sogenannten virtuellen Wasser. Es bezeichnet die Menge an Wasser, die benötigt wird, damit bestimmte Konsumgüter und Dienstleistungen hergestellt oder erbracht werden können.
Demnach ist also entscheidend, was wir kaufen und woher diese Produkte kommen bzw. wie sie produziert werden. Tatsächlich wird sogar beim kurzen Googlen virtuelles Wasser verbraucht. Wie du dir wahrscheinlich denken kannst, ist es deshalb gar nicht so leicht sich einen Überblick über den eigenen indirekten Wasserverbrauch zu verschaffen.
Wir haben aber ein paar Beispiele gesammelt, damit du deinen virtuellen Wasserverbrauch vielleicht ein bisschen besser einschätzen kannst.
Wasser sparen: unsere besten Wasserspartipps!
Wir brauchen also täglich jede Menge Wasser. Aber wie können wir unser Verhalten so ausrichten, dass wir im Alltag möglichst wenig Wasser unnötig verbrauchen?
Wir haben unsere besten Tipps für dich gesammelt. Von kleinen Gewohnheiten im Alltag bis zur nachhaltigeren Umstellungen des Lebensstils.
Wasser im Alltag sparen
Der größte Irrtum beim Wassersparen? Es braucht viel Aufwand. Wassersparen ist leichter als viele vielleicht vermuten und geht manchmal sogar nebenbei.
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Hände waschen
Ganz einfach lässt sich Wasser beim Hände waschen sparen. Bereits wenn du den Hahn nicht voll aufdrehst oder auch schon bei kaltem Wasser beginnst die Hände zu waschen, sparst du Wasser. Während dem Hände einseifen, solltest du den Wasserhahn abstellen.
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Duschen und Baden
Klar ist: wer effizient duscht, spart sehr viel mehr Wasser als beim Baden! Für das Duschen gelten ähnliche Tipps wie beim Hände waschen. Strahl nicht voll aufdrehen, beim Einseifen den Hahn abdrehen und wenn möglich auch das kalte Wasser nutzen. Falls du dich nicht direkt unter das kalte Wasser stellen möchtest, kannst du es alternativ auch mit einem kleinen Behälter auffangen und zum Blumengießen verwenden. Wichtig ist auch die Duschzeit im Auge zu behalten: wenn du nur drei Minuten kürzer duschst, kannst du bereits zwischen 30 und 60 Liter Wasser einsparen!
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Toilettenspülung
Der einfachste Tipp? Die kleine Spültaste statt die große verwenden. Wenn du die kleine Spültaste drückst, wird nämlich nur ca. die Hälfte an Wasser gebraucht von dem, was bei der großen Spülung die Leitungen hinunterfließt.
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Wasch- und Spülmaschine
Beide Geräte solltest du nur verwenden, wenn sie voll beladen sind. So kannst du Spül- und Waschdurchläufe verringern und große Mengen an Wasser sparen. Bei der Spülmaschine lohnt es sich auch das Eco-Programm zu verwenden. Hier werden ungefähr 6-10 Liter gebraucht – im Vergleich mit dem Intensiv-Programm (ca. 12-18 Liter) können somit bis zu 50 % des Wasserverbrauchs eingespart werden.
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Garten
Auch im Garten lässt sich Wasser sparen, indem du zum Beispiel Auffangbehälter für Regenwasser zur Gartenbewässerung nutzt. Außerdem ist es am besten den Garten früh morgens oder spät abends zu wässern. Zu diesen Zeiten verdunstet das Wasser nicht so schnell und kann damit am besten von den Pflanzen aufgenommen werden.
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Neue Geräte statt alte Geräte
Der letzte Tipp, um direkt Wasser zu sparen, ist mit ein bisschen Aufwand verbunden, sorgt dafür aber auch nachhaltig für eine effiziente Wassernutzung. Die Rede ist von modernen bzw. speziellen wassersparenden Geräten. Egal ob Wasserhahn, Toilettenspülung, Dusche oder Waschmaschine, es macht einen erheblichen Unterschied, ob es sich um neue oder alte Geräte handelt – neue Geräte verbrauchen oft bis zu 50 % weniger Wasser. Es lohnt sich also deine Armaturen und Geräte genauer unter die Lupe zu nehmen und durch wassersparende Alternativen zu tauschen!
Virtuelles Wasser sparen
Auch die virtuelle Wassermenge können wir durch die Anpassung von Gewohnheiten stark reduzieren und somit einen Teil zum Schutz der Ressource Wasser beitragen.
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Ernährung: pflanzlich und regional
Unsere Ernährung hat einen sehr großen Einfluss auf unseren indirekten Wasserverbrauch. Für die Produktion von Fleisch und tierischen Produkten werden große Mengen an Wasser gebraucht – pflanzliche Nahrungsmittel sind dagegen die wassersparende Alternative. Und auch wer auf regionale Produkte setzt, kann seinen virtuellen Wasserverbrauch senken, da hier weniger Wasser für Transport und Lagerung benötigt wird.
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Secondhand Shopping
Secondhand Shopping ist immer eine gute Idee – noch viel mehr, wenn man beachtet, dass du hierbei virtuelles Wasser sparen kannst! Das Kaufen von gebrauchten Kleidern spart Wasser, indem es den Bedarf an neuer Kleidung verringert und damit auch die für die Produktion benötigten Wasserressourcen schont.
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Nachhaltige Kleidung
Beim Neukauf von Kleidung kannst du darauf achten, dass die Kleidungsstücke nachhaltig produziert sind. Materialien wie Bio-Baumwolle, Hanf oder Bambus brauchen im Anbau weniger Wasser. Nachhaltige Hersteller achten außerdem auf wassersparende Produktionstechniken. Bei der Orientierung können dir verschiedene Labels und Zertifizierungen wie das GOTS-Siegel (Global Organic Textile Standard), das Fairtrade-Siegel und das Bluesign-Zertifikat, helfen.
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Wiederverwendung von Produkten
Beim Wassersparen lohnt es sich auf Mehrfach- statt auf Einfachprodukte zu setzen. Ganz egal ob Wasserflaschen, Brotdosen oder Bienenwachstücher – wenn du Produkte nicht wegwirfst, sondern wiederverwendest, sparst du Wasser, weil weniger produziert werden muss.
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Bewusstes Konsumverhalten
Hier gilt: Reparieren statt wegwerfen! Besonders für die Herstellung von Elektronikprodukten werden große Wasserressourcen benötigt. Wer etwas für die Langlebigkeit seiner Elektronikprodukte macht und Geräte repariert statt sie zu ersetzen, kann große Mengen an Wasser sparen. Generell lohnt es sich in allen Bereichen das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und nicht immer gleich neu zu kaufen.
Und dabei ganz wichtig: Keiner muss alles zu 100 % perfekt umsetzten. Viel wichtiger ist überhaupt anzufangen und das zu tun, was du tun kannst. Ganz nach unserem Motto: kleine Schritte – große Wirkung!